Blogbeitrag

Ist eine Partizipation bei den Ruhezeiten in der Kita überhaupt möglich?

Kinder brauchen im Kita-Alltag Bewegung, Aktivität, Exploration und auf der anderen Seite auch Ruhe und Entspannung. Ob und wie viel Partizipation Kinder in den Anfangsjahren ihres Lebens erleben, hat Einfluss auf die weitere Entwicklung der Kinder. Durch die Partizipation erfahren Kinder sich als selbstwirksam und können ihre eigenen Potenziale in und für die Gesellschaft entfalten.

Wenn es allerdings um den Mittagsschlaf oder die Ruhezeiten in der Kita geht, ist es häufig nicht mehr so einfach, diese partizipativ zu gestalten. Denn jedes Kind braucht unterschiedlich viel Schlaf und die Strukturen, sowie der Personalmangel in einer Kita sorgen für weitere Herausforderungen. Dann gibt es immer wieder Eltern, die den Wunsch haben, dass ihr Kind „mehr“, „weniger“ oder überhaupt nicht mehr in der Kita schläft. Ein herausforderndes Thema für alle Beteiligten. In diesem Blogbeitrag greifen wir die 5 Herausforderungen auf, die mit dem Thema individuelle Schlafens- und Ruhezeiten verbunden sind.

1. Herausforderung: Jedes Kind hat ein unterschiedliches Schlafbedürfnis

Wenn wir uns anschauen, wie hoch das Schlafbedürfnis und die Verteilung von Tag- und Nachtschlaf von Kindern ist, wird sehr schnell deutlich, dass es deutliche Unterschiede gibt. Selbst bei Kindern im gleichen Alter sind starke Abweichungen zu erkennen. Anhand der Übersicht wird zudem deutlich, dass weniger als die Hälfte der Kinder einen Mittagsschlaf benötigen. Dies ist alleine schon ein guter Grund dafür, dass die Schlafens- und Ruhezeiten partizipativ gestaltet werden müssen.

Alter des Kindes

Schlafbedürfnis in Stunden 

Mittagsschlaf

12 Monate

14 Stunden

2 und mehr Tagschläfe

18 Monate

13,5 Stunden

1 Tagschlaf bei rund 96% aller Kinder

2 Jahre

13 Stunden

1 Tagschlaf bei rund 87% aller Kinder

3 Jahre

12,5 Stunden

1 Tagschlaf bei rund 50% aller Kinder

4 Jahre

11,8 Stunden

1 Tagschlaf bei rund 35% aller Kinder

5 Jahre

11,4 Stunden

——————————–

6 Jahre

11 Stunden

———————————

Angaben nach: Oskar G. Jenni, Ivo Iglowstein, C. Benz, Remo H. Largo: Perzentilenkurven für die Schlafdauer in den ersten 16 Lebensjahren. pädiat. prax. 63 481-489 (2003) Hans Marseille Verlag. München.

Schon im ersten Lebensmonat können „Kurzschläfer“ von „Langschläfern“ unterschieden werden. Das zeigt sich z.B. darin, dass das Schlafbedürfnis von zweijährigen Kindern sich um knapp fünf Stunden in der Gesamtschlafdauer unterscheiden kann. Hinzu kommt, dass jedes Kind einen individuellen Tagesrhythmus hat. Die einen Kinder stehen morgens sehr früh auf und kommen schon zum Frühdienst in die Kita. Andere Kinder schlafen länger und sind erst zum Ende der Bringzeit anwesend. Je älter ein Kind wird, desto größer wird dieser Einfluss und auch die kulturelle Prägung. Beispielsweise gehen in Spanien Kinder kulturell bedingt viel später ins Bett als in Deutschland. Daher schlafen die Kinder in Spanien mittags auch länger als Kinder in Deutschland (vgl. Largo 2010, S. 228).

Ob und wann ein Kind mittags zur Schlafens- oder Ruhezeit müde ist, und einen Mittagsschlaf oder eine Mittagsruhe braucht, hängt also von vielen verschiedenen Faktoren ab. Gleichzeitig ist es unumstritten, dass Kinder Ruhephasen im Alltag benötigen. In vielen Kitas sieht der stark strukturierte Tagesablauf feste Schlafens- oder Ruhezeiten vor. Ein Dilemma zwischen den unterschiedlichen Grundbedürfnissen der Kinder und den organisatorischen Gegebenheiten. Gerade durch den Personalmangel in vielen Kitas wird dieses Problem noch weiter verstärkt.

2. Herausforderung: Kinder brauchen individuelle Ruhephasen im Kita-Alltag

Unbestritten ist es, dass Kinder nach einer Zeit der Anspannung auch wieder eine Phase der Entspannung benötigen. Diese ist wichtig, um ein optimales Spannungsniveau für weitere Lern- und Explorationsphasen der Kinder zu schaffen.

Solche Entspannungsphasen für Kinder, die nicht mehr schlafen, kannst du beispielsweise schaffen durch:

  • eine ruhige Bilderbuchphase,
  • Möglichkeiten zum alleinigen und ruhigen Spiel,
  • das Kuscheln mit einer Bezugsperson oder
  • durch die Bereitstellung von Material und Raum für selbst ausgesuchte Rückzugsorte, z.B. Höhlen, Kuschelecken, ein Sofa, Matratzen u.ä.

Aufgrund der entwicklungsbedingten inneren Bewegungsmotivation sind Ruhemaßnahmen wie das stille Hinlegen oder am Tisch sitzen und in Ruhe eine CD anhören für die Kinder absolut ungeeignet. Dies führt eher zu inneren Stresszuständen (vgl. Bischof-Köhler 2011).

Ich höre immer wieder, dass Kinder durchaus in der Lage sind, über eine längere Zeit ruhig zu liegen oder am Tisch zu sitzen – sie müssten es nur lernen. Die Wahrheit ist, dass die Kinder die Situation gegebenenfalls als ausweglos ansehen und sich ergeben. „Sie werden stumm. Sie verfallen in das, was Biologen als Schutzstarre bezeichnen. Wer weder durch Kämpfen noch durch Fliehen entkommen kann, tut gut daran, Energie zu sparen“ (Renz-Polster 2017, S. 4). In solch einer Ruhephase können Kinder nicht in die notwendige Entspannung kommen und sich nicht erholen.

Zudem ist die Partizipation der Kinder in diesem Bereich nicht gegeben, denn das Kind hat keine Wahlmöglichkeit. Es erlebt feste Vorgaben, wie es sich in der Mittagsruhe zu verhalten hat oder ob es schlafen muss. Sicherlich ist es unsere Aufgabe als pädagogische Fachkraft die Müdigkeitssignale des Kindes wahrzunehmen und dem Kind eine Möglichkeit zum Schlafen oder zum Ruhen anzubieten. Es liegt allerdings auch in unserer Verantwortung, die Kinder dabei zu unterstützen, in den Schlaf zu finden. Partizipation beruht auf einer „Kultur des Hinhörens“ und auf einer „achtenden Kommunikation“ zwischen allen Beteiligten, vor allem aber auf einer Haltung des Respekts der Erwachsenen den Kindern gegenüber.

Für das Thema „Ruhen und Schlafen“ bedeutet dies, dass wir als Fachkraft die Signale des Kindes entsprechend deuten. Signale, dass ein Kind müde ist, sind:

  • es sucht die Nähe von Bezugspersonen, will kuscheln, auf den Arm etc.
  • es reibt sich die Augen
  • es gähnt
  • es kratzt sich im Gesicht
  • es reibt sich am Kinn
  • es spielt mit den Ohren oder zieht am Ohrläppchen
  • es hat eine geringere Frustrationstoleranz als in Zeiten, in denen es nicht müde ist
  • die Koordination lässt nach

„Werden Kinder müde, so suchen sie verstärkt nach Sicherheit. Erst wenn diese gegeben ist, können sie sich entspannen. Sobald Kinder müde werden, spannt sich bei ihnen eine Art unsichtbares Gummi an – ihr Bindungssystem wird aktiviert. Sie wollen sicher sein, dass sie unter dem Schutz ihrer vertrauten Erwachsenen stehen. Je nach Alter und Vorerfahrung schöpfen Kinder dieses Gefühl aus der unmittelbaren körperlichen Nähe ihrer Betreuungsperson(en), oder aber es reicht ihnen, wenn sie wissen, dass sie an einem guten, sicheren Ort schlafen, an dem ihr Schlaf von vertrauten Menschen bewacht ist“ (Renz-Polster 2017, S. 1 und 2).

Deine Beobachtungen geben hier in der Regel klare Anzeichen und du als pädagogische Fachkraft kennst deine Bezugskinder sehr gut und solltest sie individuell und angemessen begleiten, um  in die Ruhe oder in den Schlaf zu finden.

Sicherlich ist der innere Schlaf-Wach-Rhythmus in gewissen Grenzen ausdehnbar und kann den Strukturen in der Kita angepasst werden. Allerdings ist er dadurch auch stark beeinflussbar und kann unter Umständen bereits vom Kind entkoppelt werden. Beispielsweise wenn:

  • dadurch ein Gewinn an sozialen Kontakten ankündigt wird
  • schlafbezogene Ängste ein Einschlafen nicht zulassen
  • fehlende Ein- und Durchschlafstrategien das selbstständige Einschlafen verhindern.(Kramer 2015, S. 8)

Das führt dazu, dass der Organismus bereits wieder auf „wach sein“ eingestellt ist. Trotz deutlicher Übermüdungserscheinungen können Kinder dann nicht einschlafen. In solch einem Fall ist es sinnvoll, das nächste geeignete Schlaffenster abzuwarten.

Um die Partizipation der Kinder zu unterstützen und damit Kinder lernen, ihre Körpersignale, die auf ein Ruhebedürfnis hindeuten, richtig zu interpretieren und angemessen darauf zu reagieren, brauchen sie die Unterstützung von Erwachsenen. Denn die Signale wie Hunger können Kinder schon sehr früh deutlich mitteilen und selbst regulieren. Um auf ihr Ruhebedürfnis angemessen reagieren zu können, brauchen viele Kinder noch eine Unterstützung von Bezugspersonen. Das bedeutet, dass du auf die Signale der Kinder nach Ruhe, Schlaf oder auch nach dem Wachbleiben achten und darauf reagieren solltest und die Strukturen in einer Kita vorgeben, ob ein Kind schlafen oder ruhen muss.

3. Herausforderung: Die Wünsche von manchen Eltern nach mehr, weniger oder keinem Mittagsschlaf für Kinder

Es ist unumstritten, dass Kinder Phasen der Ruhe und Entspannung im Tagesablauf benötigen. Oftmals kommt es vor, dass Eltern wünschen, dass ihr Kind mehr, weniger oder keinen Mittagsschlaf mehr macht, obwohl die Bedürfnisse des Kindes andere sind.

Wer bestimmt eigentlich, wie viel jedes Kind schlafen sollte – seine Eltern, die Fachkräfte in der Kita oder das Kind selbst, indem es seinem Schlafbedürfnis vollkommen nachkommen kann ? Um diese Fragen zu beantworten, betrachten wir zunächst die Auswirkungen des Mittagsschlafes auf den Nachtschlaf.

Der Tag und der Nachtschlaf stehen in einem wechselseitigen Verhältnis zueinander. „Je mehr ein Kind tagsüber schläft, desto weniger schläft es nachts und umgekehrt“ (Largo 2001, S. 182). Das ist auch der Hauptgrund, warum manche Eltern den Wunsch äußern, dass der Mittagsschlaf verkürzt wird. Sie hoffen darauf, dass das Kind abends früher müde ist und früher oder problemloser ins Bett geht. Auf der anderen Seite stehen das Schlafbedürfnis des Kindes und die Bedeutung des Mittagsschlafs für die Entwicklung des Kindes, da auch hier bedeutsame Erholungs- und Lernprozesse stattfinden.

Kinder, die ihren Schlafbedarf in der Nacht nicht decken, profitieren vom Mittagsschlaf. Dies trifft verstärkt auf Kinder zu, die eher spät ins Bett gehen und/oder spät einschlafen und am Morgen früh geweckt werden.

Ganz besonders Kinder in Kinderkrippen, Kindertagespflegen oder Kitas erleben im Alltag eine Vielzahl von Reizen und Informationen, die sie im Schlaf verarbeiten. Ein Mittagsschlaf erhöht die Chancen, dass die Kinder auch am Nachmittag konzentriert und lernbereit ihre Umgebung erforschen. Mittagsschlaf stärkt außerdem das Immunsystem und hält die Psyche und Emotion auf einem ausgeglichenen Niveau (Zulley und Knapp 2000). Zudem sorgt er für eine emotionale Ausgeglichenheit und minimiert das Verletzungsrisiko.

4. Herausforderung: Kein Kind soll von seinem Schlafbedürfnis abgehalten werden

Grundsätzlich wird von Fachleuten auch aus diesem Grund von einem Wecken des Kindes abgeraten (z.B, bei Haug-Schnabel & Bensel 2010, Haug-Schnabel et al. 2008, Malenfant 2006) und dies sollte von allen Beteiligten beachtet werden.

Allerdings durchlebt jeder Mensch unterschiedlich tiefe Schlafphasen, bei denen wir tiefer und leichter schlafen. In einer leichten Halbschlafphase wachen wir durch natürliche „Wecker“ wie Licht oder Geräusche, z.B. weil die Tür zum Schlafraum geöffnet wird, oder durch leichte Berührungen des Körpers auf. Solche sanften Reize könnten auch bei Kindern helfen, sie sanft aus einer leichten Halbschlafphase zu holen, ohne sie aus einer tiefen Schlafphase zu reißen. Die regelmäßigen, kurzen Aufwachmomente werden vom Gehirn später nicht als Aufwachen gespeichert. In dieser Phase sind sanfte Weckversuche möglich. Ob solch eine Unterbrechung des Mittagsschlafs für ein Kind angemessen ist, hängt davon ab, ob es anschließend ausgeglichen ist und sich explorativ und engagiert seiner Umwelt zuwendet (Jenni & Benz 2007; Kramer 2015. S. 10).

Weiterhin muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die fehlenden Schlafstunden durch den Nachtschlaf abgedeckt werden können, bzw. dass eine, z.B. entwicklungsangemessene natürliche Umstellung durch Weglassen von Schlaf sensibel begleitet wird. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass Kinder das Weglassen des Mittagsschlafs durch ein früheres Zubettgehen kompensieren. Weiterhin braucht der Körper des Kindes Zeit, sich auf den neuen Schlaf-Wach-Rhythmus einzustellen. Ein Grund, warum Kinder den Schlaf am Abend hinauszögern, kann auch sein, dass sie mehr Zeit mit ihren familiären Bezugspersonen verbringen möchten. Auch das sollten Eltern bedenken, wenn sie den Wunsch nach einer Reduzierung des Mittagsschlafs haben.

Fest steht: Kinder schlafen nur dann gut, wenn sie tatsächlich müde sind und nur so lange, bis das Schlafbedürfnis gedeckt ist. Wenn manche Eltern den Wunsch haben, dass das Kind mittags nicht mehr schläft, ist es wichtig zu schauen, wie viele Stunden Schlaf ein Kind in 24 Stunden benötigt.

Die Eltern und du als pädagogische Fachkraft sollten bei allen Entscheidungen immer das Wohl des Kindes im Blick haben. Dies gilt auch für den Mittagsschlaf oder die Ruhephasen. Daher ist es wichtig zu überlegen, ob der Wunsch, dass ein Kind keinen oder einen verkürzten Mittagsschlaf macht, eher dem Bedürfnis der Eltern entspricht oder dem des Kindes.

Daher solltest du mit den Familien die Frage klären: „Wie viel Schlaf/Ruhe braucht das Kind tagsüber, damit es zufrieden und ausgeglichen ist?“ Anhand dessen solltet ihr gemeinsam überlegen, von wann bis wann das Kind nachts am geeignetsten schläft.

5. Herausforderung: Individuelle Ruhe- und Schlafbedürfnisse widersprechen starren Strukturen

Gerade in einem sehr strukturierten Kita-Alltag können individuelle Schlaf- und Ruhebedürfnisse zu einer großen Herausforderung werden.

  • Müde und gestresste Kinder benötigen Phasen der Ruhe und Entspannung oder sogar einen Mittagsschlaf.
  • Kinder, die ihren Schlafbedarf ausschließlich nachts decken und den ganzen Tag über ausgeglichen sind, empfinden das Schlafen bzw. fest gerahmte Ruhezeiten als Zwang und Belastung. Wie schon vorangehend beschrieben, finden sie keine Erholung in den Ruhezeiten, sondern nur Stress. Zudem wird den Kindern ihre Selbstwirksamkeit abgesprochen. Ihre eigenen Körperempfindungen und Bedürfnisse werden von Erwachsenen oder durch die Strukturen ignoriert.

Unter Umständen leiden die Kinder unter dem erlebten Zwang zum Schlafen oder Ruhen stark. Das kann auch einen negativen Einfluss auf die Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit den Familien haben.

In allen Bildungs- und Erziehungsplänen der einzelnen Bundesländer und in den Kinderrechten ist in unterschiedlichen Worten festgelegt, dass Kindern jedes Alters und entsprechend ihrer Bedürfnisse Ruhephasen ermöglicht werden sollen. Diese grundlegenden Anforderungen sind damit auch gesetzlich verankert.

WICHTIG

Es stellt sich nicht die Frage, ob individuelle Ruhe- und Schlafenszeiten den Kindern ermöglicht werden sollen, sondern die Frage, welche Strukturen geschaffen werden müssen, damit es den Kindern ermöglicht werden kann.

Wenn du dich gerade fragst, wie das möglich ist, dann laden wir dich zu unserem Webinar: „Ruhezeiten in der Kita partizipativ gestalten” ein.

Live-Webinar-Reihe: „Ruhezeiten in der Kita partizipativ gestalten“

Das Live-Webinar findet  am Montag, den 03. Juni 2024 und Montag, den 17. Juni 2024 von 18:00 Uhr bis 21:00 Uhr statt.

In dem Webinar erarbeitet Bianca Hofmann mit den TeilnehmerInnen, wie sie die Schlaf- und Ruhezeiten mit den Kindern partizipativ gestalten. Das erwartet dich:

  • Erfahrungsaustausch zu Schlaf-, Ruhe- und Rückzugsbedürfnissen von Kindern.
  • Reflexion von Abläufen und Ritualen in Bezug auf individuelle Bedürfnisse sowie die Gruppendynamik.
  • Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Schlaf mit gesundheitlichen-, sozialen- und psychologischen Aspekten.
  • Ideenentwicklung von flexiblen Angeboten und Übergängen, damit Kinder ihre Rechte auf Ruhe und Entspannung wahrnehmen können.
  • Kreative Methoden aus dem Kinderperspektivenanstatz , um die Kinderperspektive zu erheben.
  • Handout mit Präsentationsfolien sowie Arbeitshilfen zur Reflexion und Planung für die Praxis.

    Zudem lernst du verschiedene und praxiserprobte Methoden aus dem Kinderperspektivenansatz, um die Kinderperspektive zu euren Ruhezeiten zu erheben. Der Kinderperspektivenansatz ist u.a. eine methodische Werkzeugkiste , um die Perspektiven der Kinder besser zu verstehen und sichtbar zu machen. Zwischen den Webinaren hast du die Möglichkeit, diese Methoden auszuprobieren.

    Im 2. Webinar greifen wir deine Praxiserfahrungen auf und reflektieren diese gemeinsam. Du bekommst praktische Tipps, wie du die Ruhezeiten in der Kita partizipativer gestalten kannst und wie du mit individuellen Bedürfnissen umgehst. Zudem wirst du wirst Ideen für flexiblere Angebote und Mikrotransitionen erhalten.

Mehr Infos zum Webinar erhältst du beim Klick auf den Button. Wir freuen uns auf dich.

Wenn Kinder damit aufwachsen, dass die eigenen Grundbedürfnisse durch den Druck zu schlafen oder wach zu bleiben ignoriert werden, wirkt sich das negativ auf die Entwicklung aus. Das Ziel ist es, dass Kinder die Mittagsruhe entsprechend ihrer Bedürfnisse und Wünsche nach Ruhe und Entspannung wählen. Kinder, die ihre Bedürfnisse noch nicht selbst regulieren und einschätzen können, benötigen von dir als pädagogische Fachkraft eine feinfühlige und responsive Begleitung und Unterstützung. Lasst uns daran arbeiten.

Fachkräfte, die Kinder dabei begleiten und ihnen zutrauen, eine eigene Entscheidung in Bezug auf ihr Schlaf- und Ruhebedürfnis zu treffen, berichten davon, dass es den Kindern sehr gut gelingt, ihre Bedürfnisse richtig einzuschätzen und dass sie ihre Bedürfnisse hochkompetent einschätzen können. Das wird als Handlungskompetenz bezeichnet – im Sinne seines Körpers zu handeln. Je nach Tagesform entscheiden sich die Kinder unterschiedlich. Und gerade in der Übergangsphase, wenn Kinder keinen Mittagsschlaf mehr brauchen, dann ist das besonders wichtig. Denn manche Kinder brauchen vielleicht nur noch jeden zweiten Tag einen Mittagsschlaf oder in besonderen Situationen. Es ist durchaus nicht so, dass kein Kind mehr schlafen oder ruhen will. Das hängt auch damit zusammen, wie du die Kinder bei ihrer Entscheidungsfindung begleitest.

Zudem ist es auch für dich als Fachkraft eine Entlastung, auf die Handlungskompetenz der Kinder zu vertrauen. Denn wenn du den Mittagsschlaf- oder die Mittagsruhe initiierst, legen die Regeln und Strukturen fest, dass sich alle Kinder zu einer festen Zeit hinlegen und sich für einen definierten Zeitraum ausruhen. Das sorgt immer wieder für Konflikte bei den Kindern, deren Grundbedürfnisse durch diese Regeln und Strukturen missachtet wurden. Durch die Partizipation sorgst du nicht für mehr Belastung, sondern für Entlastung und schaffst eine gute Grundlage für eine gute Entwicklung.

Du willst die Ruhezeiten auch partizipativer gestalten, dann melde dich jetzt zu unserem Webinar an.

TEAMZUGRIFF & ZAHLUNGSOPTIONEN

Du kannst dir den Platz im Webinar direkt über die Anmeldeseite sichern.

Falls du eine klassische Rechnung oder Teamzugriff brauchst, dann schreibe uns gerne eine E-Mail an info@praxis-kita.de.

Literaturangaben:

  • Haug-Schnabel & Bensel 2010, Haug-Schnabel et al. 2008,

  • Jenni O.G., Benz C. (2007): Schlafstörungen. URL: http://www.kispi.uzh.ch/de/patienten-und-angehoerige/fachbereiche/schlafzentrum_inaktiv/Documents/Sprechstunde%20 Schlafst%C3%B6rungen%20-%20Konzept.pdf [12.07.2015]

  • Largo R.H., Benz-Castellano C. (2010): Die ganz normalen Krisen – Fit und Misfit im Kleinkindesalter. In Papoušek M., Schieche M., Wurmser H. (Hrsg.): Regulationsstörungen der frühen Kindheit. Frühe Risiken und Hilfen im Entwicklungskontext der Eltern-Kind-Beziehung. Bern: Hans Huber. S. 18- 29.

  • Malenfant, N. (2006): Routines & Transitions. A Guide for Early Childhood Profession als. Redleaf Press, a division of Resources of Child Caring, St. Paul.

  • Kramer, M. (08.2015) Schlafen in der Kinderkrippe – Pädagogische Herausforderungen einer Alltagssituation. Verfügbar unter: http://www.kita-fachtexte.de. Zugriff am 10.02.2023

  • Renz-Poster Kinderschlaf in Einrichtungen Ein bedürfnisorientierter Leitfaden in TPS 02/2017

  • Zulley J., Knab B. (2000): Unsere Innere Uhr. Natürliche Rhythmen nutzen und der Non-Stop-Belastung entgehen. Freiburg im Breisgau: Herder


Schlagworte

Kita, Mittagsschlaf, Partizipation


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