Blogbeitrag

„Mehrgenerationen-Team“ in der Kita: 4 Tipps für ein gelungenes Miteinander

Die Arbeit in einer Kita ist von Natur aus vielfältig. Es treffen nicht nur unterschiedliche Kinder, Eltern und Teammitglieder zusammen, sondern auch Mehrgenerationen-Teams, in denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlicher Altersgruppen zusammenarbeiten. Wenn ich vielen Kita-Teams zuhöre, wird der Unterscheid zwischen den Generationen immer prägnanter. Nicht nur bezüglich des Alters, sondern auch bezüglich der Werte, der Lebenseinstellung und der Einstellung zur Arbeit. „Die Älteren“ beklagen sich oftmals über mangelndes Verantwortungsbewusstsein, „die Jüngeren“ fühlen sich in ihren Ideen und Fähigkeiten und ihrem aktuellen Fachwissen nicht gehört und gesehen.

Schnell können Herausforderungen entstehen. Dieser Blogartikel beleuchtet, wie die Zusammenarbeit in einem Mehrgenerationen-Team in einer Kita erfolgreich gestaltet werden kann, indem die verschiedenen Generationen mit ihren Stärken – Babyboomer, Generation X, Y und Z – berücksichtigt werden.

1. Punkt: Verständnis im Mehrgenerationen-Team

Es klingt logisch und geht im Alltag oftmals unter, wenn wir in einem Mehrgenerationen-Team arbeiten: Schnell fokussieren wir uns auf die trennenden Elemente und nicht auf die verbindenden. Um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu ermöglichen, ist es entscheidend, die unterschiedlichen Werte und Präferenzen der Generationen zu verstehen. Babyboomer schätzen oft Hierarchien und Erfahrung, während die Generation X Wert auf Unabhängigkeit legt. Die Generation Y sucht nach Sinnhaftigkeit in ihrer Arbeit, und die Generation Z ist mit Technologie aufgewachsen und bevorzugt flexible Arbeitsstrukturen.

Wer aber sind die unterschiedlichen Generationen wie Babyboomer, Generation X usw.? Sicherlich arbeitet dieses Modell der unterschiedlichen Generationen, wie jedes andere Modell auch, mit starken Vereinfachungen. Dennoch hat es einen Einfluss auf unser Aufwachsen und unsere Erziehung, in welchem Zeitraum wir geboren wurden. Denn abhängig davon, in welchem Jahrzehnt wir geboren wurden, haben gesellschaftliche Probleme, Trends und Haltungen, aber auch die Technologie unser Aufwachsen und damit auch unsere Werte und Stärken geprägt.

Lasst uns mal einen Blick auf die Besonderheiten der einzelnen Generationen werfen.

Die Babyboomer: Erfahrung als Ressource nutzen

Die Babyboomer, geboren zwischen 1946 und 1964, bringen eine Fülle von Erfahrungen mit. Diese „ältere“ Generation in der Kita ist eine wertvolle Ressource, die ihre langjährige Erfahrung an jüngere Kolleginnen und Kollegen weitergibt.

Jüngere Teammitglieder sollten die Gelegenheit nutzen, von den Erfahrungen, bewährten Praktiken und dem Fachwissen der Babyboomer zu lernen.

Allerdings haben sich seit der Ausbildung das frühpädagogische Wissen und die Haltung Kindern und den Familien gegenüber auch stark gewandelt. Fachkräfte aus der Generation der Babyboomer sollten sich diesem neuen Wissen offen gegenüber zeigen.

TIPP


Achtet im Alltag immer darauf, den offenen Wissensaustausch zwischen den Generationen anzuregen. Streitet dabei nicht darüber, welche Sichtweise die richtige ist, sondern überlegt, wie die Kita und die pädagogische Arbeit von den Perspektiven aller Generationen profitieren können. Dieser offene Austausch ist auch ein wichtiger Weg für die Qualitätsentwicklung.

Generation X: Work-Life-Balance im Blick behalten

Die Generation X (geboren zwischen 1965 und 1980) legt Wert auf Work-Life-Balance und Selbstständigkeit. In der Regel können wir in der Kita sehr selbständig und selbstbestimmt arbeiten. Das kommt den Bedürfnissen der Generation X sehr entgegen und kann in der Kita unter anderem dadurch gelebt werden, Arbeitsgruppen für verschiedene Projekte einzurichten.

Beispielsweise kümmert sich eine Gruppe von 2 Kollegen oder Kolleginnen um die Vorbereitung der Mitarbeiter-Weihnachtsfeier, während eine andere Gruppe aus 2 – 3 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen die Weihnachtsfeier mit den Kindern organisiert. Solche Arbeitsmodelle entlasten das gesamte Team, da wir nicht in mehreren Teamsitzungen mit allen Fachkräften lange und ausgiebig planen und diskutieren müssen. Zudem wird so die Autonomie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestärkt.

Gleichzeitig schätzen Mitglieder der Generation X klare Kommunikation und klare Arbeitsstrukturen. Gerade bei meinen Teamcoachings höre ich oft dieses Bedürfnis nach einer klaren Kommunikation von Fachkräften, die der Generation X angehören.

TIPP


Implementiere flexible Arbeitsmodelle – wie zuvor beschrieben – um die Bedürfnisse der Generation X zu berücksichtigen und so auch noch wichtige Ressourcen wie die Arbeitszeit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu schonen.

Etabliere klare Kommunikationswege und Strukturen, um Missverständnisse oder Intransparenz zu vermeiden.

Generation Y (Millennials): Digitalisierung und kollegiale Zusammenarbeit

Die Generation Y (geboren zwischen 1981 und 1996) ist mit Technologie aufgewachsen und schätzt eine offene und kooperative Arbeitsumgebung. In einer Kita bedeutet dies, dass diese Gruppe von Fachkräften für den Einsatz digitaler Tools zur Organisation und Kommunikation extrem offen ist. Zudem sind Millennials stark durch Sinnstiftung und Werte motiviert.

TIPP


Übertrage den Mitgliedern der Generation Y die Aufgabe, die digitale Medienbildung in der Kita voranzubringen oder die Verantwortung für digitale Plattformen für die Eltern- und Teamkommunikation zu übernehmen.

Betone die Bedeutung der pädagogischen Arbeit und tauscht euch immer wieder über den pädagogischen Sinn der Arbeit aus. Diese Dialoge sind auch ein wichtiger Beitrag zur Qualitätsentwicklung. Tauscht euch im Team über eure Werte aus und legt gemeinsam Teamwerte und Erziehungswerte für eure Kita fest.

Generation Z: Innovation und Vielfalt schätzen

Die Generation Z (geboren 1997 - 2012) ist geprägt von Vielfalt, technologischer Innovation und einem ausgeprägten Sinn für soziale Gerechtigkeit. In einer Kita können neue Methoden der Zusammenarbeit und Bildung sowie die Inklusion und die Vielfalt als Bereicherung für die gesamte Gemeinschaft wahrgenommen werden.

TIPP


Hier ist es immer wichtig, dass die Generation Z ihre innovativen Ideen mit einbringt. Besonders die Generation der Babyboomer sollte dieser Generation ein offenes Ohr schenken. Versucht, die Ideen in den pädagogischen Ansatz der Kita zu integrieren oder auch mal Feste etc. mit den neuen Ideen anders zu gestalten. Die Generation Z braucht auch den Freiraum eigene Fehler machen zu dürfen. Denn gerade wenn es darum geht, dass neue Ideen ausprobiert werden, gehören Fehler als natürlicher Prozess dazu. Hier können besonders die Babyboomer mit ihrer Erfahrung unterstützen.

Themen wie Inklusion und ein respektvoller Umgang mit Vielfalt sind zurzeit sehr bedeutend in der Kita. Binde hier die Generation Z unbedingt mit ein und ermutige alle Teammitglieder zur Offenheit gegenüber unterschiedlichen Perspektiven.

2. Punkt: Herausforderungen und Lösungsansätze

Die Arbeit in einer Kita in einem Mehrgenerationen-Team kann eine Herausforderung sein, aber auch eine Bereicherung. Dazu ist es notwendig, dass alle Teammitglieder die Unterschiede verstehen, die Vielfalt schätzen und gezielt auf die Bedürfnisse der verschiedenen Generationen eingehen.

Babyboomer können ihre Erfahrungen weitergeben, während die jüngeren Generationen ihre technologischen Fähigkeiten teilen. Ein kontinuierlicher Wissenstransfer fördert die Entwicklung des gesamten Teams.

3. Punkt: Weiterbildung und Wissenstransfer

Für dich als Mitarbeiter oder Mitarbeiterin bzw. als Führungskraft einer Kita geht es darum, Ansprüche, Wünsche, Bedürfnisse, Antriebe, Motive und Ziele der unterschiedlichen Generationen zu kennen, um eine gute Zusammenarbeit zu gewährleisten.

Nimm an Weiterbildungen teil, um die Bedürfnisse, Wünsche, Motive, Ansprüche und Ziele der verschiedenen Generationen zu verstehen und um zu lernen, wie du diese „unter einen Hut“ bekommst. Dabei unterstützen wir dich mit unserem Webinar: „Wie gelingt Teamarbeit am Mehrgenerationen-Tisch?“ Alle Infos zum Webinar findest du hier.

4. Punkt: Wertschätzung der Vielfalt

Wichtig ist es, Vorurteile zwischen den einzelnen Generationen abzubauen: Sensibilisiere dein Kita-Team für die unterschiedlichen Lebensphasen, Erfahrungen der Generationen und ihre Stärken, um Vorurteile abzubauen. Hierzu gehört auch die offene Diskussion über Meinungsverschiedenheiten und darüber, wie die pädagogische Arbeit bzw. die Zusammenarbeit im Team gestaltet werden soll.

Erfolgreiche Teams schätzen die Vielfalt der Generationen und erkennen die individuellen Stärken jedes Teammitglieds an. Babyboomer bringen oft langjährige Erfahrung mit, während die Generation Z innovative Ideen und Technologieaffinität einbringen kann. Durch die Anerkennung dieser Vielfalt entsteht eine positive Arbeitsatmosphäre.

Fazit

Die Zusammenarbeit in einer Kita mit einem Mehrgenerationen-Team kann erfolgreich gestaltet werden, wenn die Bedürfnisse und Stärken der verschiedenen Generationen berücksichtigt werden. Durch eine offene Kommunikationskultur können die vielfältigen Potenziale im Team genutzt werden. Herausforderungen können durch klare Strukturen, intergenerationales Verständnis und effektives Konfliktmanagement überwunden werden, um eine positive und bereichernde Arbeitsatmosphäre zu schaffen. 

Webinar: „Wie gelingt Teamarbeit am Mehrgenerationen-Tisch?“


Das Ziel des Mehrgenerationen- Teams sollte es sein, dass wir eine positive und produktive Arbeitsumgebung schaffen. Letztendlich profitiert nicht nur das Team, sondern auch die Kinder und die Familien von dieser gelungenen Zusammenarbeit am „Mehrgenerationen-Tisch“.

Hierbei unterstützen wir dich mit unserem Webinar: „Schätze der Teamvielfalt: Wie gelingt Teamarbeit am Mehrgenerationen-Tisch?“ Alle Infos zum Webinar findest du unter diesem Link.

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Du kannst dir den Platz im Webinar direkt über die Anmeldeseite sichern.

Falls du eine klassische Rechnung oder Teamzugriff brauchst, dann schreibe uns gerne eine E-Mail an info@praxis-kita.de.


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Schlagworte

Babyboomer, Generation X, Generation Y, Generation Z, Mehrgenerationenteam


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