Ist die Portfolioarbeit für dich Lust oder Frust? 

Kennst du auch Gedanken wie: „Eigentlich müsste ich mal wieder etwas für das Portfolio machen“, „Wenn ich doch nur mehr Zeit für die Portfolioarbeit hätte...“ oder „Die Portfolioarbeit ist eine Belastung“? Falls du dich auch häufiger fragst, wie du die Arbeit mit dem Portfolio optimal in den Kita-Alltag integrieren kannst, dann erfährst du hier, wie du deine persönlichen Edelsteine in der Portfolioarbeit findest.

1. Verleihe der Portfolioarbeit eine Bedeutung

Häufig werden die Portfolios angefertigt, weil „es dazu gehört“, „der Träger es so will“ oder „weil irgendein Mitarbeiter das vor mehreren Jahren mal angeregt hat“. Wenn du dich gerade bei diesen Aussagen wiedererkannt hast, dann fehlt der Grund, der dein Herz berührt und dich persönlich erfüllt. Denn Aufgaben, die uns nicht erfüllen, betrachten wir häufig als Mehrbelastung und räumen ihnen unbewusst im Alltag nicht dieselbe Bedeutung ein, wie Aufgaben, die uns erfüllen. Das kann sogar eine negative Auswirkung auf die Qualität deiner Arbeit haben.

Setze dich daher einmal bewusst hin und überlege: Was kennzeichnet für mich persönlich eine „gute“ Portfolioarbeit, die auch mich erfüllt und meine gute pädagogische Arbeit ins rechte Licht rückt? Notiere alle Ideen auf einem Zettel. Alleine durch dieses Bewusstmachen kommst du von dem Gedanken weg, dass die Portfolioarbeit "dazu gehört und gemacht werden muss“. Du wirst deinen ganz persönlichen Edelstein in der Portfolioarbeit finden, der dein Herz berührt.

2. Reflektiere die Portfolioarbeit 

Nachdem du niedergeschrieben hast, was du für dich persönlich entdeckt hast und welche Bedeutung eine gute Portfolioarbeit für dich hat, gehe noch einen Schritt weiter. Überlege, wie du diese Edelsteine in die alltägliche Portfolioarbeit integrieren kannst.

Beispielsweise erfüllen dich die tiefen Dialoge mit den Kindern während der Kinder-Interviews oder beim gemeinsamen Betrachten der einzelnen Seiten. Überlege dir, wie du hierfür mehr Zeit einplanen kannst. Falls du in diesem Moment denkst, dass das nicht geht oder der Tag schon so voll und durchstrukturiert ist, dann überlege, welche Tätigkeiten du streichen kannst. Denn das Ziel ist es, mehr Leichtigkeit in deine Portfolioarbeit zu bringen und die Arbeit so zu gestalten, dass auch dein Herz erfüllt wird. Denn alles, was für uns eine Bedeutung hat, machen wir gerne und dafür räumen wir schneller die notwendige Zeit ein.

Also frage dich, welche Aktivitäten du bewusst streichen kannst, z.B. das nächste Bastelangebot. Denn in der „modernen“ Pädagogik steht die Dokumentation vor der Dekoration. Portfolioarbeit ist Dokumentation.

3. Lass durch Veränderungen die Edelsteine glänzen!

Damit du deine „Edelsteine“ auch dauerhaft in die Arbeit einplanen kannst, überlegt in Gruppen oder im gesamten Kita-Team, was ihr dauerhaft ändern müsst, um diese Edelsteine in den pädagogischen Alltag oder in die Vorbereitungszeit zu integrieren.

Plane direkt erste Schritte, sonst bleibt es schnell auf der Strecke. Halte die Ergebnisse und Ideen daher auch schriftlich fest. Denn manchmal ist es notwendig, noch etwas nachzubessern. Deine schriftlichen Aufzeichnungen geben euch dabei Anregungen oder erinnern euch an Ideen, die ihr hattet.

4. Behalte die Edelsteine fest im Blick!

Jede Veränderung beginnt mit dem ersten Schritt. Dieser ist der wichtigste Schritt, denn neue Wege zu gehen erfordert Mut. Lass dich nicht entmutigen, wenn du Rückschläge oder Gegenwind spürst. Manchmal braucht es Zeit, bis sich neue Dinge dauerhaft etabliert haben. Behalte immer die Edelsteine im Blick. Denn wertvolle Edelsteine solltest du niemals aus den Augen verlieren. Sonst verschwinden sie schnell im Alltag oder in den Untiefen von selten betrachteten Schatztruhen.

5. Vermeide neuen Frust!

Frust oder Unzufriedenheit sind wie nerviger Staub, der vom Himmel fällt und sich immer mehr und mehr ausbreitet. Schnell kann es passieren, dass dieser Staub die wertvollen Edelsteine, die du vielleicht mühsam geborgen und auf Hochglanz poliert hast, unter einer dicken Staubschicht aus Alltagsdingen verschwinden lässt. Mit der Zeit wird es immer schwieriger, die Edelsteine von dieser dicken Staubschicht zu befreien und zu reinigen.

Genau so sieht es aus, wenn du wieder den Frust oder die Unzufriedenheit über die Portfolioarbeit zulässt. Anfangs ist es vielleicht nur ein kleine Situation, die dich frustriert hat. Du hast es nicht angesprochen oder geändert. Mit der Zeit wird daraus schnell ein großer Berg an Frust oder Staub, der deine Edelsteine wieder verdeckt. Daher mein Tipp: Poliere deine Edelsteine regelmäßig und achte darauf, dass sich darauf keine dicke Staubschicht ansammelt. So bleibt der Glanz der Edelsteine stetig erhalten.

Ich wünsche dir alles Gute für die Umsetzung!

Deine Bianca Hofmann