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Nutze Herbstmaterialien gezielt für die Sprachentwicklung 

Nutze Herbstmaterialien gezielt für die Sprachentwicklung

Gerade jetzt im Herbst haben die Wahrnehmung und die Beobachtungen der Kinder einen hohen Bildungswert. Und das nicht nur in der Naturbildung sondern auch für die Sprachentwicklung.

Nutze daher unbedingt die Herbstmaterialien und die Naturbeobachtungen, um die Sprachentwicklung der Kinder bestmöglich zu unterstützen und zu bereichern.

Im heutigen Blogartikel erfährst du, wie du im Herbst durch gezielte Fragen, Anregungen und dein bewusstes Handeln die Sprachentwicklung der Kinder unterstützt, ohne dass du auch nur ein „Extra-Angebot machen musst“.

Kinder können nur sinnliche Erfahrungen beschreiben, wenn sie diese erlebt haben

Wenn Kinder den Herbst entdecken, dann erweitern sie neben den entsprechenden Wörtern auch die Wortbedeutung und das Konzept. Ein Konzept ist das Wissen rund um ein Wort. Denn die Erfahrungen, wie Herbstmaterial und Herbstfrüchte riechen, schmecken, sich anfühlen und aussehen, können Kinder nur lernen, wenn sie dieses auch erfahren haben.

Nutze deshalb die unzähligen Gelegenheiten, um mit den Kindern den Herbst zu erforschen, denn dazu braucht es gar nicht viel. Greife einfach die Faszination und das Interesse der Kinder an Blättern, Kastanien und anderen Fundstücken auf und setzte gleichzeitig bewusste und gezielte Impulse für die Sprachbildung der Kinder.

Im Herbst gibt es unzählige Gelegenheiten um einen „herbstlichen Wortschatz“ zu entwickeln und andere sprachliche Fähigkeiten zu üben. Wichtiger als das „Was“ du machst, ist vielmehr das „Wie“ du es machst. Wenn die Kinder die Formen und Farben der Blätter entdecken, dann findet noch keine Sprache statt. Sobald du jedoch diese Tätigkeit durch Beschreibungen, Fragen und durch das Formulieren von Gedanken und Beobachtungen lenkst, findet auch Sprache statt.

7 GELEGENHEITEN FÜR DIE SPRACHBILDUNG IM HERBST

1. Entdecke mit den Kindern die Formen und Farben der einzelnen Blätter und lade die Kinder ein, die Farben und Formen zu beschreiben.

2. Beobachte mit den Kindern, wie sich die Natur verändert und frage die Kinder, welche Zusammenhänge es zwischen dem Wetter, der Jahreszeit, den Temperaturen etc. und den Veränderungen gibt. So lernen die Kinder Zusammenhänge herzustellen.

3. Laufe bewusst und mit viel Spaß durch das Blättermeer oder durch große Laubhaufen. Tausche dich mit den Kindern über ihre Meinungen, Gefühle und Wünsche aus. So lernen die Kinder diese sprachlich auszudrücken und zu begründen.

4. Gehe mit den Kindern raus und besucht einen Baum. Beschreibt dort die Wahrnehmungen und erweitert so den Wortschatz. Achte dabei darauf, differenzierte Wörter zu nutzen, denn häufig nutzen wir eher Adjektive wie: „schön“, „rau“, „groß“, „kräftig“.

5. Sammle mit den Kindern Herbstmaterialien und sprecht dabei über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der einzelnen Fundstücke. Das stärkt die Sprachentwicklung und zudem auch die mathematische Bildung.

6. Lege mit den Kindern Mandalas aus den herbstlichen Fundstücken (z.B. Kastanien, Eicheln, Blättern etc.) und lade die Kinder bewusst ein, ihre Gedanken und Pläne sprachlich zu formulieren.

7. Gehe mit den Kindern an einem windigen Herbsttag nach draußen. Lade die Kinder ein, bewusst wahrzunehmen, wie „ihnen um die Ohren weht“ und sprich dabei mit den Kindern über ihre Gefühle, Vorlieben und Abneigungen.

Diese 7 Dinge hören sich sicherlich erstmal sehr banal an und vieles davon wirst du sicher auch schon machen. Achte aber einmal bewusst darauf, wie du als Sprachvorbild dabei agierst. Denn oftmals beobachten wir die Faszination und die Aktivitäten der Kinder eher sprachlos. Beobachten ist gut und wichtig, aber noch wichtiger ist es, die Kinder durch gezielte Fragen zu langanhaltende und sprachanregenden Dialoge einzuladen.

So verwandelst du die Faszination der Kinder in Sprache um

Beim Sammeln und Spielen mit Herbstmaterial entfalten sich Kinder frei und gehen kreativ mit dem Material um. Begleite die Kinder dabei sprachlich, um sie zu neuen Gedanken und zum Sprechen anzuregen. Denn Gedanken der Kinder sind auch Sprache, die andere Menschen allerdings nicht hören können. Lade die Kinder durch offene Fragen dazu ein, ihre Gedanken mit dir und den anderen Kindern zu teilen.

Erweitern den Wortschatz der Kinder bewusst um Adjektive

Betrachte und beschreibe mit den Kindern die Fundstücke und die Veränderungen im Herbst bewusst. Denn beim Beschreiben und Erklären von Formen, Aussehen und Naturphänomenen üben die Kinder eine Vielzahl von Adjektiven.

Beispielsweise beschreibt ihr gemeinsam eine Kastanie, die noch in der Umhüllung steckt. Dabei nutzt ihr folgende Sätze: „Die Umhüllung ist an einer Stelle leicht aufgesprungen.“ Nutze dabei bewusst Adjektive wie „stachelige Hülle, runde Umhüllung, winzige Öffnung, glänzende Kastanie“.

Lade die Kinder durch Fragen dazu ein, Adjektive zu nutzen, indem du fragst: „Wie fühlt sich die Hülle der Kastanie an, wie sieht die Oberfläche der Kastanie aus?“ Versuche dabei möglichst alle Sinne mit einzubeziehen. Denn weder Bücher, Sprachlernkarten oder Arbeitsblätter, noch digitale Medien können ganzheitliche Anregungen bieten.

WICHTIG


Da die Kinder immer stärker visuell geprägt werden, sind die ganzheitlichen Sinneserfahrungen wichtiger denn je.

So unterstützt du die Sprachentwicklung der Kinder durch Alternativfragen

Alternativfragen eignen sich besonders, wenn du merkst, dass das Kind noch nicht über die passenden Adjektive verfügt. Frage beispielsweise: „Kannst du sehen, ob die Kastanie in der Hülle schön glänzt oder ganz trocken aussieht?“ Wenn das Kind die passenden Adjektive versteht, dann wird es diese sicherlich nutzen. Falls du an dieser Stelle bemerkst, dass das Kind diese nicht versteht, dann sprich mit ihm über die Wörter und die Bedeutung. Vergleicht zum Beispiel das Aussehen glänzender und trockener Kastanien miteinander.

Die Bedeutung der Alternativfragen für Sprachanfänger und Kinder mit eingeschränkten sprachlichen Fähigkeiten

Durch Alternativfragen greifst du den aktuellen sprachlichen Entwicklungsstand der Kinder auf und orientierst dich an ihren Fähigkeiten. Gleichzeitig sorgst du durch neue Wörter und Satzstrukturen für Anregungen. So orientierst du dich am nächsten Entwicklungsschritt der Kinder.

Als Sprachvorbild präsentierst du dem Kind die sprachlichen Strukturen, die es für seine weitere Sprachentwicklung benötigt. Besonders Kinder, die noch einen geringen Wortschatz haben, profitieren von Alternativfragen.

Ein gutes Sprachvorbild zu sein, bedeutet weitaus mehr, als selber gut und richtig zu sprechen. Als gutes Sprachvorbild nutzt du bewusst Strategien, um die Kinder zu neuen sprachlichen Entwicklungsschritten anzuregen.

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    Schlagworte

    Herbst, Kita, Kita-Alltag, Pädagogik, Sprachbildung, Sprachentwicklung, Sprachförderung


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