Im letzten Blogpost haben Sie erfahren, wie Sie die Kinder auf eine erneute Welle vorbereiten. Damit Sie auch für alle Eventualitäten gerüstet sind, sollten Sie die nächsten Wochen flexibel planen. Ich zeige Ihnen heute, wie Sie durch eine geschickte und bewusste Planung unnötige Arbeit vermeiden und bei einem möglichen Lockdown schnell handlungsfähig werden.
- Planen Sie Ihre Projekte flexibel
Sicherlich werden Sie nach der Eingewöhnung nun langsam wieder mit der Projektarbeit beginnen und andere pädagogische Aktivitäten einplanen. Berücksichtigen Sie bei der Planung folgende Punkte, um möglichst handlungsfähig zu bleiben:
- Können wir diese Aktivität auch während einer Schließzeit als Angebot anbieten z.B. als Video mit Anregungen für die Kinder oder in Form eines Briefes, indem wir den Eltern und Kinder die Umsetzung erklären? Wenn ja, dann ist das Angebot bestens für einen Lockdown geeignet. Planen Sie es unbedingt ein.
- Überlegen Sie, wie Sie Aktivitäten, die Sie nicht problemlos den Familien übermitteln können, verändern können, damit das möglich ist. Meistens ist hierzu nicht viel notwendig. Fragen Sie sich hierzu einfach: „Was müssen wir verändern, damit dieses Angebot den Eltern und Kindern zur Verfügung gestellt werden kann? Was bräuchten wir dafür?“
- Haben die Eltern notwendiges Material zuhause, um mit den Kindern dieses Angebot umzusetzen? Falls nicht, überlegen Sie, wie Sie im Fall des Falles den Familien Materialpakete für die Familien zusammenstellen können.
Wichtig:
Dennoch sollten Sie natürlich im Hinterkopf behalten, dass sich die Interessen, Themen und Bedürfnissen der Kinder ganz schnell verschieben können.
2. Behalten Sie den Beziehungsaufbau zu den Kindern im Blick Aus der letzten Schließwelle wissen wir noch, wie extrem wichtig es ist, die Beziehung zu den Eltern und Kindern aufrecht zu erhalten. Dieses erreichen Sie, indem Sie einen regelmäßigen Kontakt zu den Familien halten.
Richten Sie Ihren Blick nicht nur darauf, die Familien mit Aktivitäten zu versorgen, sondern auch durch Gespräche die Beziehung zu stärken. Zum einen stärken gute Beziehungen die Resilienz und sind ein guter Schutzfaktor für die Herausforderungen, die uns das Leben bietet - zum anderen stärken Sie durch gut Dialoge die adaptive Bewältigungskompetenz der Kinder. Diese beschreibt die Fähigkeit, eine Stresssituation dahingehend einschätzen zu können, ob wir diese selbst bewältigen können oder ob wir Unterstützung benötigen. Das gilt für Sie als Mitarbeiter, für Eltern und Kinder. Daher sollten Sie diese Fragen auch einfach mal für Ihre Teamarbeit nutzen.
Um diese Kompetenz zu stärken, ist es besonders ratsam, gemeinsam mit den Kindern den Tag zu reflektieren. Nehmen Sie sich daher im Kita Alltag unbedingt Zeit für Dialoge mit den Kindern. Am besten sind solche Gespräche zum Ende des Kita-Tages. Stellen Sie gezielt Fragen:
- Wie geht es euch? Sprechen Sie dabei wirklich über die Emotionen und nutzen Sie nicht nur die Floskel „Gut“ oder „naja“.
- Was hat euch heute gut gefallen?
- Woran habt ihr das gemerkt?
- Gab es heute etwas, das euch nicht gefallen hat?
- Was genau hat euch daran nicht gefallen?
- Woran habt ihr gemerkt, dass es euch nicht gefallen hat?
- Habt ihr eine Idee, was ihr machen könntet, wenn so etwas noch einmal passiert?
Tipps:
Kopieren Sie diese Fragen und nutzen Sie diese auch, wenn Sie im Falle eines Lockdowns mit den Kindern telefonieren oder sich digital austauschen. Erklären Sie den Eltern, dass Sie die Kinder nicht ausfragen möchten, sondern dass diese Fragen wichtig sind, damit die Kinder lernen, aktiv mit Herausforderungen des Lebens umzugehen. Geben Sie den Eltern diese Fragen auch als Tipp an die Hand.
3. Schenken Sie mit Hilfe von „Kraftfiguren“ den Kindern Stärke für herausfordernden Situationen Im letzten Blogpost haben wir darüber gesprochen, wie wichtig eine gute Resilienz ist, um kompetent mit den Herausforderungen umzugehen, die eine Corona-Krise mit sich bringt. In unserem kostenlosen Webinar „Rückkehr in die Kita – so kann es gelingen“ gebe ich Ihnen auch unzählige Anregungen, wie Sie die Resilienz der Kinder stärken. Schauen Sie gleich mal rein: Hier klicken.
Um den Kindern zu helfen, ihre Stärken zu entdecken, können Sie Kraftfiguren mit den Kindern erstellen. Kraftfiguren können Tiere, Zeichentrickfiguren, ein Held oder eine Heldin oder eine reale Person sein, die das Kind bewundert. Diese Kraftfiguren können den Kindern sogar dabei helfen, Stärke und neue Fähigkeiten zu entwickeln.
Sprechen Sie mit den Kindern über Kraftfiguren, die uns Stärke und Schutz verleihen. Stärke bedeutet nicht nur. viel Kraft zu haben, sondern auch mit Schwierigkeiten und neuen Situationen gut umgehen zu können. Überlegen Sie mit den Kindern, welche Schwierigkeiten und neue Situationen sie erlebt haben, bei denen sie sich zunächst unwohl gefühlt haben. Sprechen Sie mit den Kindern darüber. Dazu helfen Ihnen auch die Fragen, im vorherigen Teil dieses Blogartikels weiter.
Solche Kraftfiguren können die Kinder daran erinnern, welche Fähigkeiten und Stärken sie haben, um die neue Situation gut zu meistern. Sie können den Kindern Tipps geben, was sie machen können. Wichtig ist, dass die Kinder sich in der Situation an ihre Kraftfigur erinnern.
Sprechen Sie anschließend darüber, welche Kraftfigur jedes Kind für sich wählen würde und wie diese aussieht. Tauschen Sie sich auch darüber aus, welche besonderen Fähigkeiten diese Kraftfigur hat. Anschließend malt oder bastelt jedes Kind seine eigenen Kraftfigur. Sie können diese auch 3-Dimensional z.B. aus (auftrocknenden) Ton erstellen oder als Anhänger für die Kita-Tasche oder den Reisverschluss an der Jacke.
Diese Figuren schenken den Kindern zukünftig und in Falle einer zweiten Welle Kraft, um gut mit den Herausforderungen umzugehen. Erinnern Sie die Kinder in solchen herausfordernden Situationen an ihre Kraftfiguren. Fragen Sie das Kind ganz einfach: „Was würde deine Kraftfigur nun machen?“ Vergessen Sie nicht, die Kinder während eines neuen Lock-Dows auch immer wieder an ihren Kraftspender zu erinnern. Im nächsten Blogartikel erfahren Sie, wie Sie die Eltern gezielt mit einbinden und die Teamerfahrungen nutzen. Bis dahin sollen Sie die Ideen, die Sie in diesem Blogpost und im vorherigen umgesetzt haben, unbedingt mit den Eltern und Ihren Kollegen besprechen. So sind Sie für alle Eventualitäten bestens gerüstet.
Alle Corona-Tipps
Nutzen Sie unsere kostenlosen Angebote rund um das Thema Corona! Viele sind im Rahmen der ersten Welle entstanden und enthalten wichtige Tipps und Tricks, die auch im Falle einer zweiten Welle eine große Unterstützung sind.
Tipp für Ihre Teamweiterbildung:
Schauen Sie sich die Webinare im Rahmen Ihrer nächsten Teamsitzung an und bilden Sie so Ihr gesamtes Kita-Team fort.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für die nächsten Wochen!
Ihre
Bianca Hofmann
P.s.: Alle Artikel rund um das Thema Corona in der Kita finden Sie hier.
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