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Wie du durch gute  Mikrotransitionen den Kita-Alltag stressreduzierter gestaltest

Kennst du das Gefühl, wenn der Kita-Alltag plötzlich hektisch wird, weil die Kinder von einer Aktivität zur nächsten wechseln sollen? Es entsteht Hektik, Konflikte kommen auf, Kinder weinen, schubsen oder beißen sogar. Dein Stresslevel steigt – und das der Kinder ebenso. In diesem Blogartikel erfährst du, warum Mikrotransitionen im Alltag oft stressig sind und wie du durch eine gute Struktur die Übergänge stressfreier gestalten kannst.

Was sind Mikrotransitionen?

Mikrotransitionen, auch als kleine Übergänge im Alltag bezeichnet, sind Phasen im Tagesablauf, die sich täglich wiederholen und einer klaren Reihenfolge folgen. Es handelt sich um Übergänge von einer Aktivität zur nächsten.

Diese Übergänge sind methodisch immer gleich aufgebaut und sollten von allen Fachkräften einheitlich umgesetzt werden. Dadurch sind sie für die Kinder vorhersehbar und strukturiert, was ihnen Sicherheit gibt. Zu den Mikrotransitionen zählen beispielsweise:

  • Ankommen
  • Umziehen
  • In den Morgenkreis finden
  • Aus dem Morgenkreis herausfinden
  • Von drinnen nach draußen gehen
  • Von draußen nach drinnen gehen
  • In den Schlaf begleiten
  • Aufräumen
  • Vom Spiel zu den Mahlzeiten
  • Händewaschen
  • Abräumen
  • Wege gehen
  • Vom Frühdienst in den Gruppenraum
  • Vom Gruppenraum in den Spätdienst

Wichtig:
Über die Hälfte des Kita-Tages verbringen Kinder und pädagogische Fachkräfte in Mikrotransitionen (Gutknecht & Kramer, 2018, S. 8). Wenn diese Phasen zusätzlich mit Stress und Hektik verbunden sind, kann das gravierende Folgen für die Kinder und dich haben. Daher ist es extrem wichtig, dass du die Mikrotransitionen in deiner Kita bewusst und stressfrei gestaltest.

Warum sind Mikrotransitionen wichtig?

Gut gestaltete Mikrotransitionen aktivieren im Kind ein inneres Skript, das Handlungsschritte einleitet und das Kind auf das passende Erregungsniveau bringt. Kurz gesagt: Die Kinder wissen, was auf sie zukommt, und können aktiv teilnehmen.

Durch klare Mikrotransitionen erleben die Kinder Selbstständigkeit und Kompetenz. Dadurch hast du als Fachkraft mehr Freiraum, dich intensiver um Kinder zu kümmern, die Unterstützung benötigen. Kompetente Kinder können zudem anderen helfen, wodurch wertvolle Momente des gemeinsamen Lernens und Wachsens entstehen. Insgesamt wirken gut geplante Mikrotransitionen stressmindernd für alle Beteiligten und schaffen Momente des beziehungsorientierten Kontakts anstelle von Hektik.

Schlecht geplante Mikrotransitionen sorgen für Stress 

Hier sind drei häufige Gründe, warum Mikrotransitionen in vielen Kitas Stress verursachen:

  1. Allgemeine Hektik oder Mangel an Struktur
    Wenn Mikrotransitionen von Hektik geprägt sind – „Schnell aufräumen, damit wir uns schnell anziehen und schnell in den Garten gehen, bevor es Mittagessen gibt“ – führt das zu Stress. Auch mangelnde Struktur, wenn die Kinder nicht genau wissen, was sie tun sollen, verstärkt die Unruhe und verhindert, dass die Kinder sich als kompetent erleben und partizipieren. Dies kann dazu führen, dass Kinder emotional überfordert sind und herausforderndes Verhalten zeigen, wie Weinen, Schreien oder Wutausbrüche.
  2. Zu große Gruppen in der Übergangssituation
    Wenn alle Kinder zur gleichen Zeit dasselbe tun sollen, führt das häufig zu Wartesituationen, Platzmangel und Langeweile – ideale Bedingungen für Unruhe und Konflikte. Vielleicht hast du schon erlebt, wie Kinder in solchen Momenten unruhig werden und Streit entsteht?
  3. Unorganisierte Garderobenprozesse
    Verhaltensauffälligkeiten wie Beißen, Schubsen und Schlagen treten in unorganisierten Garderobenprozessen viel häufiger auf als in anderen Alltagssituationen (Gutknecht, 2015; Daldrop, 2016).

Abend-Seminarreihe 
"Mikrotransitionen im Kita-Alltag stressreduziert gestalten"

Es ist daher umso wichtiger, dass du die Mikrotransitionen in deiner Kita bewusst und strukturiert gestaltest. Hierbei unterstützen wir dich mit unserer Abendseminarreihe: „Mikrotransitionen im Kita-Alltag stressreduziert gestalten“. In vier Abendterminen reflektierst du die Mikrotransitionen in deiner Kita und entwickelst gemeinsam neue Ideen für stressfreier gestaltete Übergänge.

So kannst du für stressfreie Mikrotransitionen sorgen

  1. Planung und Struktur
    Mikrotransitionen müssen ebenso sorgfältig geplant werden wie andere pädagogische Angebote. Jede Aktivität sollte fünf Minuten mehr Zeit erhalten, um eine harmonische Atmosphäre zu schaffen und Hektik zu vermeiden. Denke auch daran, die Zeit für die Übergänge einzuplanen – oft werden nur die Aktivitäten selbst berücksichtigt, nicht aber die Zeit, die für die Mikrotransitionen benötigt wird.
  2. Modellverhalten aller Mitarbeitenden
    Du kannst durch dein Verhalten den Stress verstärken oder reduzieren. Wenn du hektisch durch den Raum läufst und laut Anweisungen gibst, erhöhst du den Stress. Achte auf deine Bewegungen im Raum, auf die Lautstärke, das Sprechtempo und die Tonhöhe. Achtsam gestaltete Mikrotransitionen helfen den Kindern bei der Selbstregulation und erleichtern die Orientierung. So bringst du mehr Ruhe in die Übergänge.


Tipp:


Achte einmal darauf, welche Kolleginnen und Kollegen sich gerne den Mikrotransitionen entziehen, indem sie vermeintlich „dringende“ Aufgaben erledigen oder kurz etwas aus der Küche holen. Während sie dem Stress entfliehen, bleibst du im Teufelskreis gefangen. Eine klare Regelung, wer für welche Aufgaben zuständig ist, gehört deshalb zu gut geplanten Mikrotransitionen.

Besondere Aufmerksamkeit für bestimmte Gruppen von Kindern

Mikrotransitionen sind für viele Kinder eine Herausforderung, da sie oft noch nicht in der Lage sind, ihr Erregungsniveau selbstständig zu regulieren. Besonders betroffen sind:

  • Kinder unter drei Jahren
  • Kinder in der Eingewöhnung
  • Kinder mit geringer Frustrationstoleranz oder innerer Unsicherheit
  • Kinder mit wenig Gelegenheit, Lebenskompetenzen zu entwickeln
  • Kinder in besonders schwierigen Lebenslagen
  • Kinder mit besonderen Bedürfnissen, wie z.B. Behinderungen oder Sprachbarrieren

Reduziere unnötige Wartesituationen

Wartesituationen frustrieren Kinder, die dann nach Stimulation und Ablenkung suchen, was oft zu Unruhe, Konflikten und Grenzüberschreitungen führt. Große Gruppen, die zur gleichen Zeit dasselbe tun, erzeugen automatisch solche Situationen. Dies führt zu Platzmangel, Langeweile und Bewegungsstopp, was wiederum orientierungsloses Verhalten und Konflikte auslöst.

Fazit

Gut gestaltete Mikrotransitionen sind unverzichtbare Bestandteile eines stressfreien Kita-Alltags. Sie ermöglichen es den Kindern, sich selbst zu regulieren, und dir als Fachkraft, dich auf ihre Bedürfnisse zu konzentrieren. Sorgfältige Planung und Struktur machen diese Übergänge zu stressfreien Momenten, die allen zugutekommen.

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